Klaus Schöberl und Thomas Trauner Ausstellung 2006

„Schärfende Unschärfe – Phantastische Zeichnungen“
Arbeiten in Öl, Tusche und Aquarell

Mo. 02.Oktober 2006 bis Fr. 27.Oktober 2006
(Mo.- Fr. 9.00-12.00, 14.00 –18.00 Uhr, Sa. 9.00-12.00 Uhr)
Jeden Freitag von 14.00-18.00 Uhr und jeden Samstag von 9.00 – 12.00 Uhr ist einer der beiden Künstler anwesend.

 


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Klaus Schöberl

Geboren 1954 in Lambach; seit 1957 in Wels
Ausbildung als Reprofotograf
1980: Erste Ausstellung im Kulturcafé Extra (Wels).
Seit diesem Zeitpunkt zahlreiche Ausstellungen in ganz Österreich.
Seit 1993 freischaffender Künstler.

Klaus Schöberl über Malerei

Seit meiner Kindheit male ich, weil ich malen will.
Ich male für mich, nicht für jemanden oder dafür, etwas aussagen zu wollen
Oder gar eine Botschaft zu überbringen.
Mit den Malutensilien versuche ich, meine persönliche Traumwelt
Herüber
Ins Ersichtliche zu bringen. Das ist ein Akt,
der mir Freude bereitet und mein Leben bereichert.
Die flüchtigen Augenblicke aus meinen Tag- und Nachtträumen,
die irrlichternden Ideenfetzen und Geisteskonstrukte
können mir nicht spurlos entwischen,
sondern werden im Laufe eines für mich sehr befriedigenden
Prozesses
Als farbenfrohe Bilder gleichzeitig eingefroren und erweckt.

Malen ist meine Erfüllung. Nicht mehr und nicht weniger.
Passiert es, dass meine Bildträumereien den Betrachter erreichen,
er vielleicht sogar ein Stück mitträumt,
dann hat das Bild seinen Menschen gefunden.

Und so soll es sein!


 

FoolsGold

Thomas Trauner
„Welche der uns gebotenen Wahrheiten nehmen wir als die Vertrauenswürdigste an? Die, die wir aus der bloßen Wahrnehmung erkennen, oder die, die uns in unserer Erwartung bestätigt, die uns vorgekaut und also beeinflusst (und uns beeinflussend) präsentiert wird.”

Bei dieser Vielseitigkeit, die Thomas Trauner an den Tag legt, scheint es ungenügend, die biografischen Details nach stereotypem Muster abzuhandeln. Über manch unverhandelbare Gegebenheiten – geboren 1964 in Wels, seit 1999 in Scharnstein lebend – kommt man dennoch nicht ohne diesbezügliche Erwähnung hinweg.

Aus einer Handwerkerfamilie stammend, wählte Thomas Trauner zunächst den Weg einer Lehre als Lithograf, in welchem Beruf er auch heute noch tätig ist. Das künstlerische Schaffen seiner Mutter, deren Werke im Zweiten Weltkrieg fast zur Gänze unwiederbringlich verloren gingen, inspirierten ihn bereits von Jugend an. Schon früh versucht Thomas Trauner dieses Talent mittels eigener Wege in der Kunst umzusetzen: Neben seinem Beruf, in welchem er die bloßen Grundzüge von klassischer Fotografie und herkömmlicher Druckverfahren kennen lernt, wendet er diverse Edeldruckverfahren wie z. B. Cyanotypie an und gestaltet sie individuell.

Obschon das Hauptaugenmerk seines Schaffens auf bildnerischer Ebene liegt, ist Thomas Trauner seit den frühen 80ern mit der Punkrock-Band „Frontal” fest verbunden.

Dennoch unbeirrbar beschäftigt er sich im Selbststudium intensiv mit Praxis und Theorie zahlreicher Mal- und Zeichentechniken, um diese über die Jahre zu einem eigenständigen Stil auszubauen. Dennoch erfährt das „Gesamtwerk” im Jahr 1995 eine massive Zäsur: Zahlreiche Werke werden vernichtet, um auch äußerlich einen kompletten Neubeginn zu manifestieren. Ab diesem Zeitpunkt entstehen zahlreiche, mehrheitlich großformatige Ölbilder, die den heutigen Stil vorausahnen lassen: In die Tiefe gehende Themen, durch programmatische Unschärfe klar sichtbar gemachte Manipulation, wo Konkretes mühelos zu Abstraktem wird, ohne dabei jedoch den Inhalt zu verlieren.

Thomas Trauner zwingt uns mit seinen großen Tafelbildern noch einmal scharf zu stellen, hinter die Dinge zu schauen. Er ist unbequem, gesellschaftspolitisch brisant und malerisch ein großer Könner.

Josef Aigner (Salzkammergut Rundschau)

Infos über Thomas Trauner unter: www.thomastrauner.com